Alle Maschinen- oder Fahrzeugteile, die um eine starre Achse rotieren müssen, besitzen eine sogenannte Unwucht. Sie rotieren also nicht symmetrisch um ihre Achse. Bei den Rädern von Kraftfahrzeugen sind in der Regel die jeweiligen Reifen die Quelle der ärgerlichen Unwucht.
Die Unwucht macht sich während der Fahrt meist in unangenehmen und auch im Lenkrad deutlich spürbaren Vibrationen bemerkbar.
Eine Erscheinung, die der Fachmann als das Flattern der Räder bezeichnet und die umso unangenehmer wird, je schneller man fährt. Neben den Vibrationen bewirkt die Unwucht der Reifen jedoch meist auch einen erhöhten Verschleiß und kann zu einer Gefährdung der Fahrsicherheit des Kraftfahrzeuges führen. Bei hohen Geschwindigkeiten macht sich die Unwucht der Reifen zudem in einem deutlich wahrnehmbarem Geräusch bemerkbar. In sehr extremen Fällen und bei besonders hohen Drehzahlen kann die Unwucht sogar zur Zerstörung der Reifen führen.
Daher ist es ein Gebot der Verkehrssicherheit, die Unwucht an den Rädern zu beseitigen.
Dies erfolgt durch den technischen Vorgang des sogenannten Auswuchtens der Räder. Dabei gilt der physikalische Grundsatz, wonach sich Unwuchten der Räder, die stets auf ein Ungleichgewicht der Masseverteilung an den Reifen zurückzuführen sind, entweder dadurch beseitigt werden können, indem man Masse von den Rädern abträgt oder indem man Masse hinzufügt, um die ungleichmäßige Masseverteilung auf diese Weise zu harmonisieren. Diesen technischen Vorgang nennt man in der Kfz-Branche das Auswuchten der Räder. Siehe dazu auch hier Reifen auswuchten lassen.
Das Auswuchten von Fahrzeugrädern sollte lediglich durch den dazu autorisierten Fachmann in einer entsprechenden Fachwerkstatt durchgeführt werden. Hier wird das Auswuchten der Räder durch den sogenannten positiven Masseausgleich durchgeführt. Das heißt, den Rädern wird eine entsprechende Ausgleichsmaße (ein Gewicht) durch Ankleben, Anschrauben oder Anschweißen hinzu gefügt.
Hierzu wird das komplette Rad, also die Felge mit dem aufgepumpten Pneu, vom Fahrzeug abmontiert und auf die sogenannte Radauswuchtmaschine gespannt. Die Maschine versetzt das Rad dann in eine Drehung um dessen Rotationsachse und simuliert damit den Vorgang des Fahrens. An der Achse der Radauswuchtmaschine sind Sensoren angebracht, die die Werte ablesen und an die Elektronik der Maschine übermitteln. Hier werden dann die entsprechenden Unwucht-Kräfte errechnet.
Basierend auf den ausgelesenen Daten zur Unwucht werden nun sogenannte Trimmgewichte oder Auswuchtgewichte an der Felge des Rades befestigt. Diese sorgen für einen positiven Masseausgleich während der Rotation des Rades und limitieren damit die auftretenden Unwucht-Kräfte am Rad. Es gibt diese Trimmgewichte in entsprechenden Modifizierungen für die unterschiedlichen Fahrzeugtypen, so für LKWs, für PKWs und selbst für Motorräder. Auch die Befestigungsmöglichkeiten für die Trimmgewichte sind unterschiedlich. So können die Gewichte auf die Felge aufgeschlagen, aufgeklebt, aufgesteckt oder aufgeklemmt werden. Traditionell waren Trimmgewichte aus Blei. Heute dürfen sie jedoch ausschließlich aus Zink, Stahl, Wolfram, Zinn oder aus Kunststoff bestehen.